Fulltang
Die Fulltang-Konstruktion des Messers ist eine Lösung, bei der die Klinge und der Griff aus einem Stück Stahl gefertigt sind, wobei der Metallkern über die gesamte Länge und Breite des Griffs verläuft. Dadurch entsteht eine kompakte Einheit, bei der sich die Kräfte während der Arbeit gleichmäßig über die gesamte Achse des Messers verteilen. Keine Hohlräume oder schmale Verbindungen zwischen Klinge und Griff behindern die Kraftübertragung, sodass beim Hacken, Hebeln oder Schneiden mit Kraft keine Gefahr besteht, dass der Messerhals bricht.
Der Griff besteht bei dieser Konstruktion in der Regel aus zwei Griffschalen aus Materialien wie Micarta, G10, Holz oder Verbundwerkstoffen. Diese werden fest mit dem Stahlkern vernietet oder verschraubt. Der Metallkern ist an den Seiten sichtbar, was den robusten Charakter unterstreicht. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Schalen zu reparieren oder auszutauschen, ohne die Funktionalität der Klinge zu beeinträchtigen.
Ein Messer dieser Bauart ist schwerer als Modelle mit einer in den Griff eingelassenen Klinge, aber gerade das zusätzliche Gewicht sorgt für Stabilität und Kontrolle bei der Bewegung. Der Schwerpunkt liegt näher an der Hand, was das Schneiden von harten Materialien erleichtert. In Outdoor- und taktischen Bedingungen, in denen Zuverlässigkeit ohne Ausfallmöglichkeit erwartet wird, ist Fulltang die Wahl mit der höchsten Widerstandsfähigkeit.
Die Konstruktion ermöglicht auch die Verwendung des hinteren Teils des Griffs als Hammer oder Schlagpunkt, da der Stahl bis zum Ende reicht. Bei richtiger Wärmebehandlung entsteht ein Werkzeug, das einer langfristigen Belastung standhält und das Risiko einer Zerstörung in kritischen Situationen minimiert. Fulltang gilt daher als Standard für feste Messer, die für Bushcraft, Überleben und militärische Einsätze bestimmt sind, bei denen Zuverlässigkeit Vorrang vor geringem Gewicht hat.
